Im Anschluss an die Abiturientenehrung spricht am Mittwoch dem 9. Juli um 19 Uhr im Märklinsaal der Göppinger Stadthalle spricht Dr. Julia Becker von der Universität Würzburg.
Durch die strittige Doppelwahl von 1159, aus der Alexander III. und Viktor IV. als Konkurrenten um das Papstamt hervorgingen, entstand eine tiefgreifende Spaltung. Beide Prätendenten auf das höchste Amt der Christenheit mussten sich aufgrund der strittigen Wahl ihre Anhängerschaft hart umkämpfen.
Dabei ergriff Kaiser Friedrich I. Barbarossa schnell die Partei Viktors IV., während Alexander III. von den Königen Westeuropas und Siziliens gestützt wurde.
Da sich das sogenannte Alexandrinische Schisma (1159-1177) schnell über Rom und die Kirche hinaus zu einer ganz Europa erfassenden gesamtpolitischen Positionierungsfrage entwickelte, sahen die Zeitgenossen die Einheit der lateinischen Christenheit, ja sogar die Einheit der Kirche in Gefahr.
Im Ringen um die Überwindung der Spaltung und die Neuformierung der Einheit entwickelten die Kontrahenten besondere kommunikative Strategien, um ihre Obödienzen zu festigen und ihre Herrschaftsansprüche zu legitimieren.
Detail Buchmalerei, Papst Alexander III., flankiert von Kaiser Friedrich I. Barbarossa und seiner Gemahlin, Kaiserin Beatrix
© Bodleian Libraries, University of Oxford, MS. Laud Misc. 587, fol. 59r